Thursday, November 4, 2010

19. Juli 2010

Ashley Judd liebt Bonobos - und ganz besonders diesen!


Keza, einer der Bonobos von Lola, hat eine neue Freundin - Ashley Judd! Der Hollywood Star ist auch Aktivistin für Menschenrechte und war darum bereits mehrere Male im Kongo, um die internationale Aufmerksamkeit auf das Leiden der Menschen, besonders der Frauen, im Kongo zu lenken. Ashley ist eine von sehr wenigen Prominenten, die in den Kongo reisen, was keine publicityträchtige Unternehmung ist. In der Tat wissen nur die wenigsten außerhalb Afrikas, dass der multilaterale Krieg im Kongo allein seit 1996 5,4 Millionen Menschenleben gekostet hat und damit von allen kriegerischen Auseinandersetzungen seit dem 2. Weltkrieg die meisten Todesopfer gefordert hat.

Ashleys Kongo-Tagebuch ist eines der am meisten bewegenden Zeugnisse der Zerstörung dieser Region, das ich je gelesen habe.

Doch Ashley fand auch ein wenig Erholung von ihrer zermürbenden Reise – in Lola, wo sie plötzlich und ohne die übliche Entourage der Stars erschien, und Keza traf.

Keza ist ein erwachsener Bonobo, der 15 Jahre lang in einem biomedizinischen Labor in Kinshasa lebte. Er verbrachte sein ganzes Leben in Käfigen, ohne je auf einen Baum klettern oder ein Nest bauen zu können. Während der beiden Kriege litten er und die drei andere Bonobos dort oft Hunger, so sehr, dass sie sogar Spinnweben aßen. Claudine bemühte sich zehn Jahre lang darum, sie dort heraus zu holen, und schließlich konnten sie 2004 nach Lola übersiedeln.

Als sie ankamen, wollten sie zuerst nicht aus den Schlafhäusern herauskommen, weil sie sich vor dem Gras fürchteten, etwas, das sie nie zuvor gesehen hatten.
Dieses Video zeigt ihre Reise:

http://www.wasmoethwildlife.org/movie3.php

Wie wohl jeder, der 15 Jahre lang eingesperrt war, hat Keza ein paar Probleme. Er ist unberechenbar und reagiert auf Menschen manchmal aggressiv. Jahrelang versuchte ich immer wieder mit ihm zu spielen, aber er zeigte sich immer desinteressiert, egal, mit wie vielen Bananen ich ihn zu bestechen versuchte. Die einzige, mit der ich ihn je wirklich Kontakt aufnehmen sah, ist Claudine. Er schneidet ihr lustige Gesichter, indem er seine Lippen nach vorne streckt, wie hier auf dem Bild:


Dann schrieb mir Ashley: „Er blieb in meiner Nähe und ließ nicht ab, mich zum Spielen aufzufordern, also spielten wir miteinander und hatten viel Spaß. Er rannte weg und überschlug sich, setzte sich auf und wartete, bis ich dasselbe tat. Dann machte ich es, und er hatte solchen Spaß. Immer wieder versuchte er mich zu küssen und bestürmte die Tür zwischen uns. Am liebsten wäre ich den Zaun hochgeklettert! Wir hatten so viel Spaß, und er schien mich nicht gehen lassen zu wollen, sondern schnappte sich mein Hosenbein und hielt es eine Dreiviertelstunde lang fest.“


Ich war so glücklich, dass Keza jemand gefunden hatte, zu dem er Kontakt aufnehmen wollte. Anders als bei anderen Bonobos, von denen jeder der Liebling von irgendjemand hier ist, ist jeder von uns ein bisschen auf der Hut vor Keza, weil er unberechenbar ist.

Wenn Bonobos von Menschen aufgezogen werden, haben sie ein andauerndes Bedürfnis, mit ihnen zu kommunizieren. Wenn man darum durch Lola läuft, folgen einem 60 Bonobos. Wenn ein Bonobo aber von Menschen aufgezogen und misshandelt wird, kommt er in einen Konflikt. Nach wie vor möchte er Kontakt aufnehmen, aber manchmal dreht er durch. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber ich denk, es hat für Keza viel bedeutet, mit Ashley zu spielen und Kontakt aufzunehmen, besonders da es bei ihm so selten vorkommt.

Darum Dank Dir, Ashley, dass Du Keza einen Nachmittag lang so glücklich gemacht hast. Komm und besuche uns bald wieder!

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